Engel

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit 

sind Gottes Engel ganz befreit, 

denn wenn die Menschen ihre Wohnung schmücken

mit vielen Himmelswesen bunt bestücken, 

können Gottes boten jubilieren 

und sich ganz offen präsentieren

Die die sonst ganz unerkannt 

incognito und still 

in Gottes Namen ihren Dienst versehen 

können nun ganz unbemerkt und sanft 

zwischen ihren hölzernen Geschwistern gehen

Zwischen Holz und Glasengelkollegen 

kann sich auch dein Engel frei bewegen

ganz keck und offen und doch versteckt 

vielleicht hast du ihn schon längst entdeckt?

Wenn wir wie Engel uns verhalten 

inspirieren beflügeln helfen teilen 

Können diese sich ganz frei bewegen 

und so das ganze Jahr verweilen 

Die Frau des Kerzenmachers

Weihnachten ist das schönste Fest hatte sie immer gesagt. Und auch wenn sie jetzt ganz allein war schmückte sie die Wohnung mit ganz viel Liebe. Seit dem Tod ihres Mannes wohnte sie in einer kleinen 2 Zimmer Wohnung. Sie sprach noch viel mit ihrem Mann und oft auch mit sich selbst. „Elfriede, du wirst langsam tüttelig. Wo hast du denn schon wieder die Streichhölzer hingelegt. Ach dort sind sie, was wollte ich noch gleich?“

Auf die Tische legte sie kleine gehäkelte Deckchen. Sie stellte den Engelchor auf, der aus unzähligen Figuren bestand, baute sorgfältig die Weihnachtskrippe auf. Die Schwibbögen standen schon in allen Fenstern. Jedes Teil war mit einer eigenen Erinnerung verbunden. 

Nun fehlten noch die Kerzen. Und Elfriede Lichtenfels hatte unzählige Kerzen in allen Formen und Farben. Und, dass überall echte Kerzen waren war auch Ehrensache. Schließlich war sie die Frau des Kerzenfabrikanten. So zündete sie die Kerzen an den Schwibbögen an und die Kerzen am Baum, die großen und die kleinen Pyramidenkerzen, die Kerzen am Adventskranz und langsam leuchtete die ganze Wohnung in einem wunderschönen warmen Licht. 

Früher kamen immer wieder Kinder aus den umliegenden Dörfern und bettelten um Kerzen. Sie durfte die Kerzen an die Armen verschenken, die nicht so gut gelungen waren. Ihr Mann hatte sie immer mit nach Hause gebracht und irgendwie misslangen gerade kurz vor Weihnachten immer so viele Kerzen, dass niemand im Dunkeln sitzen müsste. Gerade in schweren Zeiten braucht es das Licht der Kerzen und gerade die Armen haben es am nötigsten, hatte ihr Mann Günther immer gesagt. Früher hatten sie zu Weihnachten Besuch. So war das Haus immer gefüllt und es hatte ihr nie etwas ausgemacht, dass sie keine Kinder kriegen konnten. 

Wie die Kaffeemaschine funktionierte hatte sie vergessen. Sie kochte sowieso lieber Tee im Pfeifkessel auf ihrem traditionellen Küchenherd, den sie mit Holz und kleinen Kohlen heizte. 

Bei den Nachbarn war sie unbeliebt. „Die Fackelt uns noch die Bude ab mit ihrem Kerzenfimmel. Die hat doch ein Rad ab.“, hatte Frau Vogel von nebenan neulich im Treppenhaus gesagt. Herrn Vogel missfiel die Art, wie seine Frau über die Nachbarin sprach. Er holte tief Luft, schaute auf die Kellertür, lächelte kurz, sagte dann aber nichts. Elfriede hörte trotz ihres Alters noch gut. Und es tat ihr auch leid, dass sie neulich den Kinderwagen der Nachbarn mit ihrem Rollator verwechselt hatte. Aber es ist nur einmal passiert und sie hat ihn ja auch gleich wieder zurück gebracht. Beinahe hätte sie vergessen das Räuchermännchen anzumachen und die Teelichtpyramide.“

Nun war es bei ihr hell und warm. Was sie gar nicht bemerkte. Im ganzen Haus war der Strom ausgefallen – ausgerechnet zu Weihnachten! In allen anderen Wohnungen war es dunkel. Auch die Gasheizung versagte ihren Dienst. Frau Vogel fuhr ihren Mann an: „Nun tu doch endlich etwas! Ruf doch mal bei den Stadtwerken an. Das kann doch nicht sein, dass wir hier im dunkeln sitzen.“ Herr Vogel wiegelte ab. „Da ist doch jetzt zu Weihnachten sowieso kein Schwein zu erreichen.“ Die Kinder maulten, weil sie um ihre Geschenke fürchteten. „Der Weihnachtsmann findet uns doch hier im dunkeln nie.“ Herr Vogel schlug vor: „Dann lass uns doch zu Frau Lichtenfels gehen. Die kann uns bestimmt ein paar Kerzen leihen. Dann wird es vielleicht noch ganz gemütlich.“ Frau Vogel gefiel der Gedanke gar nicht ausgerechnet bei dieser Nachbarin betteln zu müssen uns sie auch noch mit ihrem Kerzenfimmel zu bestätigen. Aber weil der Handyakku und das einzige Teelicht, das sie in der Wohnung gefunden hatten langsam zur Neige gingen stimmte sie wiederwillig zu.

Als Familie Vogel bei Frau Lichtenfels vor der Tür stand wäre sie am liebsten gleich wieder umgekehrt. Aber als Frau Lichtenfels die Türe öffnete roch es verbrannt. Frau Lichtenfels hatte gerade in der Küche Kohlen nachgelegt und eine kleine Kohle war brennend vor den Ofen auf das Ofenblech gefallen und dort ausgeglüht. Frau Vogel sah ihren Mann flehend an. 

Frau Lichtenfels begrüßte ihre Gäste ganz herzlich: „Die Familie Sassnitz, wir haben Sie schon erwartet. Wir haben uns ja so auf Sie gefreut. Kommen Sie doch rein!“ Frau Vogel schaute verwirrt und wollte noch korrigieren: „Wir sind Familie Vogel.“. Wieder sah sie mit einem flehenden Blick zu ihrem Mann. Da standen sie aber schon im Flur. „Schau mal Günther, was für lieben Besuch wir haben.“, sagte Frau Lichtenfels und holte noch Kekse aus der Küche. Die Wohnung war warm und hell und wunderbar geschmückt. Nachdem sich der Rauch verzogen hatte duftete es nach frischem Weihnachtstee. Die Kinder wurden ganz ruhig und ehrfürchtig. Noch nie hatten Sie so viele brennende Kerzen gesehen. Sie bewegten sich ganz vorsichtig und freuten sich am Flackern der Kerzen und dem tanzenden Spiel der Schatten der vielen Pyramidenflügel an den Wänden. Frau Lichtenfels servierte für alle Tee und Kekse. Später kamen noch die anderen Nachbarn. 

Frau Lichtenfels begrüßte sie ebenfalls herzlich. „Herr Bürgermeister und der Studienrat mit Familie, das ist aber eine Freude. Bitte entschuldigen Sie mein Mann kommt auch gleich. Er muss immer so viel arbeiten gerade zu Weihnachten wird viel Licht gebraucht. Aber wir können uns ja etwas die Zeit vertreiben. Sie stellte sich an die große Weihnachtspyramide, zeigte auf die verschiedenen Figuren, die dort im Kreis rannten und erzählte den Kindern die Weihnachtsgeschichte von den Hirten und den Weisen und der Geburt im Stall. Die Kinder klebten an ihren Lippen und hörten andächtig zu. Auch Frau Vogel hörte zu, besonders als Frau Lichtenfels darauf einging, dass man immer freundlich sein und Raum in der Herberge schaffen müsse, denn der Herr zeige sich oft gerade unter den Armen und Hilfsbedürftigen. Elfriede Lichtenfels war nun wieder ganz die Frau des Kerzenfabrikanten. 

Sie war eine gute Gastgeberin. Sie schenkte regelmäßig Tee nach und schien endlos viele Kekse für das Fest besorgt zu haben. Wenn der Bürgermeister und der Studienrat und die Familie Sassnitz zu Besuch sind soll es doch an nichts fehlen. Frau Vogel saß still da, ihr Blick verlor sich im Spiel der Kerzenflammen. Mit jedem freundlichen Wort, das Frau Lichtenfels aussprach, fühlte sie sich kleiner und ein bisschen beschämt. 

Für eine kurze Irritation sorgte es, als Frau Lichtenfels den zwei Dreijährigen Kerzen und Streichhölzer schenken wollte. Aber insgesamt wurde es für alle ein wunderschönes Weihnachtsfest. 

Sie feierten bis spät Abends, dann löschten sie vorsichtshalber alle Kerzen, bedankten und verabschiedeten sich. 

Frau Vogel und die Nachbarinnen verständigten sich noch auf dem Gang, dass sie doch Frau Lichtenfels nicht allein lassen könnten. Sie würden nun in Zukunft öfter mal nach ihr sehen müssen. Schließlich müssten sich ja auch die Frauen des Bürgermeisters und des Studienrates mit der Frau des Kerzenfabrikanten gut stellen. Dann gingen lachend und geleitet von den leuchtenden Handys wieder zurück in ihre Wohnungen. 

Als alle schliefen schlich Herr Vogel unauffällig in den Keller und schaltete die Sicherung wieder ein.

Wir schenken uns nichts…

Wir schenken uns nichts, so hat Familie Müller das in diesem Jahr beschlossen. 

„Wir sind alle Erwachsen und eigentlich haben ja alle auch schon alles. Wir besorgen was für die Kinder und wenn ihr kommt ist das ja Geschenk genug.“ So hatte es Herr Müller vorgeschlagen, und seine zwei inzwischen erwachsenen Söhne und die Tochter stimmten zu. „Da ist ja auch nachhaltiger.“; sagte Monika, die Tochter. „Und wir haben weniger Stress“ „Und, statt das Geld für etwas auszugeben, was den anderen vielleicht gefallen könnte, kauft sich lieber jeder selbst gleich etwas richtiges.“, sagte der Sohn Hans, der ein kleines Unternehmen gegründet hatte. „Ja, das stimmt, man muss auch mal praktisch denken!“, pflichtete der Sohn Max bei, der als Autor arbeitete. Also war es ausgemacht: „In diesem Jahr schenken wir uns nichts.“ 

Nichts bedeutet laut Synonymwörterbuch so viel, wie: Kein bisschen, nicht einen Deut, nicht das Mindeste, nicht das Geringste. Auch international ist dieses Wort relativ einfach verständlich: Niente, Nada, Nothing versteht jedes Kind, selbst, wenn es die jeweiligen Sprachen gar nicht kann. Aber wer nun meint, Familie Müller habe eine einfache und klare Absprache getroffen, die nun alles vereinfacht und ihnen ein entspanntes Weihnachtsfest verschafft, hat nicht mit der wundersamen Vieldeutigkeit der deutschen Sprache gerechnet. 

Im Kontext mit Schenken bedeutet „nichts“, meist so viel, wie „nichts außer“, „nicht der Rede wert“, „nichts großes“, „ja gerade so fast nichts“, also „quasi nichts“, „ist doch nur eine Kleinigkeit – nichts“.

Wir schenken uns nichts bedeutet dann, dass jeder etwas besorgen muss, das genau in eine dieser Kategorien fällt. Also so, dass nun wirklich niemand behaupten kann, man hätte die Abmachung gebrochen und doch so, dass man beim „Das wär doch nicht nötig gewesen.“ nicht mit leeren Händen da steht, vielleicht sogar die anderen um einen Hauch übertrifft. 

Schließlich will man ja nicht als Einziger ohne Geschenk da stehen und von den anderen nicht nur beschenkt, sondern vielmehr beschämt werden und als der Schwächere erscheinen. Da schenken wir uns wirklich nichts!

Wenn man „Wir schenken uns nichts“ als Suchbegriff in einschlägigen Internetseiten eingibt stößt man auf eine ganze Industrie, die sich darauf spezialisiert hat. Da gibt es das 24-teilige Herrenpflegeset „Wir schenken uns nichts“, den gleichnamigen Präsentkorb oder das Familienunternehmen, das Taschen, beutel, Postkarten und Plakate mit den Aufschriften „Wir schenken uns nichts“ oder „Du wolltest doch nichts…“ anbietet… Es kostet deutlich mehr als „fast nichts“, sieht aber tatsächlich nach nichts aus – ist also perfekt um nach langem suchen und intensivem investieren – etwas zum Verschenken zu haben, das einen nicht mit nichts dastehen lässt und von dem man doch mit Fug und Recht behaupten kann dass es nichts sei.

Es ist wie bei dem in der Psychologie beschriebenen Gefangenendilemma, wenn zwei Angeklagte Gefangen sind und sich nicht absprechen können. Wenn beide Gefangene die Aussage verweigern kann man nichts beweisen und es kommen beide frei. Wenn sich aber einer zum Kronzeugen macht bekommt er Vorteile, den anderen trifft dann um so Härter. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass schließlich beide aussagen und wohl noch lange – vor allem in ihrem Misstrauen – gefangen bleiben. 

So erging es auch Familie Müller. 

Statt der üblichen Notgeschenke, wie Kinogutscheine, die man auch noch am Weihnachtstag online kaufen und ausdrucken konnte oder einer teuren weiterverschenkten Flasche Wein sorgfältig mit etwas Schokolade und einer noch teureren Verpackung versehen zergrübelten sich nun alle Wochenlang über „Nichts“ den Kopf. 

Frau Müller fing wie wild an Plätzchen zu backen und Stollenteigsnacks und probierte unzählige meist hoch aufwändige Rezepte aus von denen nur ein Bruchteil gelang. Der Rest kam nicht durch die strenge und selbstkritische Qualitätskontrolle zu gewöhnlich, zu trocken, zu fettig, nicht schön genug…. Als Frau Müller wieder einmal fluchend in der Küche stand machte Herr Müller, dem seine Rolle als Versuchskaninchen eigentlich ganz gut gefallen hatte den großen Fehler und den ganzen Aufwand zu hinterfragen. „Du machst Dir immer so viel Mühe mit dem Weihnachtsbraten. Danach sind doch eh alle satt. Und dann gibt es ja noch Schokolade und Dominosteine und Lebkuchen…“ Noch bevor er es ausgesprochen hatte bereute Herr Müller es schon wieder. Eigentlich hatte er Erfahrung mit solchen Situationen, aber irgendwie hatte er sich dann doch nicht zurückhalten können. Frau Müller wurde – wie zu erwarten – noch wütender und nun wusste sie auch ganz genau wer Schuld war: „Du und deine bescheuerte Idee: »Wir schenken uns nichts«“, brüllte sie. Frag doch mal Deine Liebe Tochter, wie das ausgeht. Die kommt ja so schon jedes Jahr mit drei Sorten selbstgebackener Stollen an. Die perfekte Hausfrau, Instagram Influencerin und Mammabloggerin mit perfekt gestylter Küche, veganenem Holzspielzeug, exotischen Specials, immer perfekt Yoga tiefenentspannt! Und diesmal gibt es bestimmt noch Plätzchen als Geschenk dazu, weil wir ja, wenn nur ich mit meinen Boomer-Rezepten koche hier alle vergiften, verhungern und verblöden. „Das ist doch nur Essen, das zählt ja gar nicht. MIR macht das Backen Freude.“ Aber nicht mit mir. Diesmal bekommt jeder von mir ein Tütchen mit Selbstgebackenen Plätzchen, zwei exklusiven Backzutaten und einem Handgeschriebenen Rezept! „Das zählt ja auch nicht, das hatte ich bei der Weihnachtsbäckerei eh noch da. Und die Rezepte, die habe nur ganz schnell und flüchtig aufgeschrieben…“ Nimm das Monika!“, fauchte Frau Müller wütend, aber auch ein bisschen stolz auf ihren genialen Plan. 

Die Tochter Monika stand indessen wirklich auch in der Küche. Die Stollen hatte sie längst fertig gebacken und, statt sich mit so etwas banalem, wie Plätzchen abzugeben, hatte sie es auf das Zentrum des Weihnachtsessens, auf das quasi Allerheiligste abgesehen. Sie probierte Rezepte für vegane Alternativen zum Weihnachtsbraten aus. Schließlich müssten wir ja alle gesünder und nachhaltiger leben und die kleinen selbstgebastelten Rezeptbüchlein auf selbst geschöpftem Recyclingpapier mit sorgfältig eingeflochtenen Gesundheitstipps wären doch eine perfekte Abwehr, wenn der Bruder Hans, als Autor als „Nichtgeschenk“ eins seiner neuesten Bücher mitbringen und der älteste Bruder als ach so erfolgreicher Unternehmer teure Lederetuis mit seinem Firmenlogo verteilen würde, die ja „nur Werbegeschenke seien.“

Hans hingegen hatte sogar noch kleine Leselämpchen und besondere Lesezeichen gekauft, damit er nicht „nur“ mit seinem Buch dastünde…

Am Weihnachtstag war die Stimmung von Anfang an etwas aufgeladen. Frau Müller begrüßte Tochter Monika schon am Eingang mit den Worten: „Bei UNS kannst du die Schuhe getrost anlassen. Max begrüßte Hans mit „Na was macht die Bestsellerliste?“ Dieser konterte mit „Und dein Börsengang?“. 

Nachdem die Kinder beschert und zum spielen ins Nachbarzimmer gegangen waren stieg die Anspannung. Monika holte ihren Outdoorrucksack und lehnte ihn neben sich ans Tischbein. Max fing an seine Bücher mit den Leselampen herauszuholen. Da griff Hans sich an den Kopf: „Oh Mist, jetzt habe ich die Sachen im Auto stehen lassen!“ . Max platzte daraufhin der Kragen. „Jetzt sollen wir wohl auch noch alle mit rauskommen und deine neue Bonzenkarre bewundern. Was ist es denn ein neuer SUV oder wartet der Chauffeur mit der Stretchlimousine?“ 

Aber statt wie üblich kampfeslustig und schlagfertig zu kontern implodierte Hans regelrecht. Er sackte in sich zusammen, ließ die Schultern hängen, starrte auf die Tischplatte und antwortete leise: „Das Auto steht wieder beim Händler. Er fing an an einem Zweig vom Adventskranz herumzuspielen, der etwas herausragte immer wieder strich er ihn glatt. Unter seiner anderen Hand hatte sich eine kleine Pfütze gebildet, so sehr schwitzte sie. Ich konnte die Raten nicht bezahlen. Wir hatten ein schwieriges Jahr. Ein Zulieferer ist Pleite gegangen und ein Kunde hat nicht gezahlt. Wir werden es schaffen. Ich habe das Auto zurückgegeben, die Mitarbeiter verzichten auf das Weihnachtsgeld Zwei unsere Stammkunden haben einen Vorschuss bezahlt. Aber es ist wirklich nicht leicht.“ Er holte tief Luft. Danach gab es ein langes Schweigen in der Familie. 

Max, fand als erster wieder Worte: „Es tut mir echt leid. Eigentlich war ich eher neidisch auf deinen Erfolg, weil es bei mir auch gerade nicht so gut läuft. Mein letztes Buch hat sich total schlecht verkauft und der Verlag will den Vertrag nicht verlängern. So viel zum »Bestsellerautor« Ich muss nun wieder Lektoratsjobs annehmen um über die Runden zu kommen. Wieder gab es eine längere Pause in der alle erstmal Luft holten. 

Dann meldete sich Monika. „Wisst Ihr, ich habe mich in der letzten Zeit immer mehr in die Küche und die heile Instagram-Welt geflüchtet. Wir hatten einfach so viel Streit zu Hause. Nach Weihnachten wollen wir es den Kindern sagen. Er wird im Januar ausziehen. Frau Müller legte ihr die Hand auf die Schulter. „Wisst Ihr, wir haben euch das nie erzählt, aber, nachdem ihr alle ausgezogen wart hatten wir auch eine große Ehekrise.“

Wieder gab es ein langes Schweigen. Alle brauchten die Zeit um etwas durchzuatmen. 

Dann wurde es ein wunderschönes Weihnachtsfest.

Die Geschenke hatten plötzlich gar keine Bedeutung mehr. Ich weiß nicht einmal, ob sie überhaupt noch überreicht wurden. Es spielte auch keine Rolle mehr, wer welche Plätzchen gebacken hatte. Aber was reichlich ausgeteilt wurde war Mitgefühl und Verständnis. Denn das Leben ist sowieso schon schwer genug. Auch das Leben der anderen. Das hatten nun alle verstanden. Und es tat gut nicht allein damit zu sein!

Zu Weihnachten braucht es gar nicht mehr als dass jemand nackt und verletzlich zur Welt kommt und sich als Mensch zu erkennen gibt.

Besinnlich an der Krippe

In der Weihnachtszeit kam Herr Portitz meist erst sehr spät von der Arbeit nach Hause und, wenn er mal früher heim kam musste er gleich wieder weg. Schnell noch dies und das besorgen, ein Paket beim Paketshop holen oder etwas einkaufen. Wenn er dann doch mal zu Hause war, dann hatte er meist keine Zeit für die Kinder und keine Nerven. „Du siehst doch dass ich beschäftigt bin. Kannst du nicht mal 5 Minuten warten?“ Und auch wenn der fast 5-jährige Florian die Uhr noch nicht lesen konnte war er sich ganz sicher, dass die 5 Minuten schon lange vorbei waren, als die die Mutter ihn genervt zurückholte: „Du kannst den Papa jetzt nicht stören, der muss noch arbeiten.“

Besonders schlimm war es am Samstag vor Weihnachten. Eigentlich war es ganz schön losgegangen, da hatten sich tatsächlich beide Eltern endlich mal Zeit genommen die Weihnachtssachen aus dem Keller zu holen und gemeinsam mit den Kindern die Wohnung zu schmücken. Gemeinsam hatten sie kleine Engelfiguren ausgepackt, und die alte Weihnachtskrippe aufgebaut. Herr Portitz erklärte: „Die Krippenfiguren sind antik, und handgeschnitzt, die sind nicht zum Spielen da! Die dürft ihr nicht anfassen!“ Florian wusste nicht, was antik bedeutet, aber den strengen Tonfall des Vaters kannte er gut. Wenn man gegen solche Anweisungen verstieß gab es meist richtig Ärger. Besonders dann, wenn die Eltern im Stress waren. Und doch gingen ihm die Krippenfiguren nicht aus dem Kopf. Sie waren nicht wie seine Spielfiguren mit einem aufgedruckten Lächelmund, sondern sie hatten richtige Gesichter. Ihr Blick hatte etwas Sorgenvolles, erwachsenes. Sie schauten fast so, wie die ständig gestressten Eltern. Und während Florian die Figuren so anschaute klingelte das Telefon. Danach musste der Papa schon wieder weg. Als er Stunden später wieder kam hatte er es schon wieder eilig. „Jetzt hilf doch mal beim Abladen! Ich stehe schon wieder im Halteverbot!“, brüllte er die Mama an. Diese schrie zurück: „Ich kann hier auch nicht sofort alles fallen lassen und warum hast du denn den Müll nicht mit runter genommen?“ Danach stritten beide laut und Florian hielt sich die Ohren zu. 

Nachdem alles abgeladen war und der Müll weggebracht, war den Eltern die Anspannung und der Ärger noch immer anzumerken. Herr Portitz kam ins Wohnzimmer um alles für den Weihnachtstag vorzubereiten. Da sah er die alte handgeschnitzte Krippe. „Das kann doch nicht wahr sein!“, Rief er. „Florian! Florian, komm jetzt sofort her.“, schnaubte er wütend. Florian kam ganz kleinlaut ins Wohnzimmer. Dort lagen die beiden Krippenfiguren von Maria und Josef neben der Krippe. „Ich hab dir hundertmal gesagt, dass du mit den Krippenfiguren nicht spielen sollst. Hörst du schlecht?“ 

Florian holte tief Luft, dann stellte er sich mit ernstem Gesicht an die Krippe und sagte: „Papa, ich hab gar nicht gespielt. Maria und Josef müssen sich ausruhen. Die sind nämlich auch im Stress.“ 

Ingmars Geschenk

In der Regel gilt es als Tabu, etwas weiter zu verschenken. Es wird als mangelnde Wertschätzung empfunden.

Als ich noch ein Kind war hatte ich für meine Mutter zu Weihnachten ein Bild gemalt. Später habe ich überlegt, was ich meinem Opa schenken könnte. Da holte sie dieses Bild heraus. Sie sagte: „Nimm doch einfach das.“ Ich war damals sehr enttäuscht und verletzt. Das Bild war ganz persönlich nur für sie gemalt! Sie war absolut eindeutig darauf erkennbar! Wie konnte sie nur auf die Idee kommen es weiter zu verschenken? Das fühlt sich so an, als wenn man einen Monet in den feuchten Waschkeller hängt.


Vielleicht sind es solche Kindheitserfahrungen, die das Weiterverschenken in Verruf gebracht haben. Schnell springt in uns das enttäuschte Kind an und will protestieren.

Und dennoch verstehe ich den Pragmatismus meiner Mutter inzwischen besser. Sie mag sich vielleicht wirklich gefreut haben. Sie hat schon das eine oder andere Kunstwerk der Kinder bekommen. Und spätestens ab dem dritten Kind werden die Wandflächen der Wohnung knapp. Also, warum nicht dem Opa in seiner trüben in Grautönen gehaltenen Wohnung auch etwas Buntes gönnen. Eine innerfamiliäre Win-Win Situation. Eine Optimierung der prominenten Galerieflächen sozusagen und eine Freude beim Bekommen UND beim Weiterverschenken!


Es wird viel mehr weiterverschenkt, als Menschen das zugeben. Gerüchte sagen, es gäbe insgesamt nur eine einzige Schachtel Merci, das sind diese Schokoladenriegel, die zum Danke sagen immer wieder weiter verschenkt werden. Die Fabrik steht vermutlich in Bielefeld…


Menschen machen Geschenke aus ganz unterschiedlichen Gründen. Sie wollen anderen eine Freude bereiten. Sie wollen Dankbarkeit ausdrücken oder sie fühlen sich aus Höflichkeit einfach verpflichtet etwas zu verschenken.

Nicht immer treffen die Geschenke auch den Geschmack des oder der Beschenkten.

Das ist ungefähr so, wie bei den Geschmacksrichtungen der Schokoriegel, die angeblich in den Merci Packungen stecken sollen.


Auch ein Geschenk, das weiter verschenkt wird kann dem oder der ursprünglich Beschenkten große Freude machen. Es spart Geld. Es spart Zeit. Das ist gerade im stressigen Advent nicht zu unterschätzen! Ein Geschenk, das man zu Weihnachten weiter verschenken kann spart viel Zeit und Sucherei in überfüllten Einkaufszentren. Es eröffnet einen Zeitraum für einen schönen Abend, der durchaus mit der Wirkung einer geschenkten Kino- oder Theaterkarte vergleichbar ist!

Wenn man es in die Hand nimmt denkt man nochmal an die lieb gemeinte Geste! Wenn man dann sogar noch einen Menschen findet, zu dem es besser passt ist die Freude auf allen Seiten groß.


Ich habe sogar einen Schrank, in dem ich Dinge, die ich weiter verschenken möchte sorgfältig aufbewahre.


Eines Tages nahm ich ein Andachtsbuch zur Hand. Es war eines dieser Bücher, die irgend so ein mittelmäßiger Pfarrer geschrieben hatte, der sich offenbar für einen großen Literaten hielt. „Jahresanfänger“ oder so ähnlich. Aber es hatte einen sehr schönen Einband und war ideal zum Weiterverschenken. Routiniert und sorgfältig kontrollierte ich, dass auch ja keine Widmung in das Buch geschrieben war, damit mir niemand auf die Schliche kommt.

Da fiel ein handgeschriebener Zettel aus dem Buch: „Lieber Ingmar, ich weiß, Du hattest in diesem Jahr viele Rückschläge. Du denkst, du hättest viel mehr bewegen müssen. Zweifle bitte nicht an Dir selbst. Sieh die vielen kleinen Schritte und Erfahrungen, die Du gesammelt hast. Auch Jesus Christus hat einmal klein angefangen! Gottes Sohn hat einmal laufen lernen müssen. Wie oft mag er da wohl hingefallen sein? Wie klein und zaghaft mögen seine ersten Schritte gewesen sein?…“


Ich kenne keinen Ingmar! Wie lange mag dieses Buch wohl schon unterwegs sein? Wie oft wurde es wohl schon weiter verschenkt?


Dies Worte auf dem Zettel haben mich berührt. Auch ich frage mich oft, warum manche Dinge, in die ich so viel Kraft und Zeit investiert habe so wenig bewirken. Es war so, als ob der Zettel mich gefunden hätte. Ich hatte noch nie darüber nachgedacht. Ich stellte mir nun zum ersten Mal vor, wie Jesus Christus wohl beim Laufenlernen ausgesehen haben mag. Wie oft fehlt mir die Geduld. Wie oft würde ich gerne sehr viel mehr bewegen. Für einen Moment konnte ich mich gut in Ingmar hineinversetzen. Es tut so gut, daran erinnert zu werden, dass ich einfach Mensch sein kann. Ich kann meinen Weg auch in kleinen Schritten und mit manchen Umwegen und Rückschlägen gehen. Ich kann trotzdem etwas – vielleicht sogar großes – bewegen.


Auch wenn ich keinen Ingmar kenne erscheint er mir doch irgendwie sympathisch. Ich fühle mich ihm sehr nahe. In welchem Stress mag er das Buch wohl weiter verschenkt und den Zettel übersehen haben?


Ich habe mir den Zettel kopiert. Danach habe ich ihn sorgfältig wieder in das Buch hinein gelegt. Ich habe es liebevoll neu verpackt und dann mit großer Freude weiter verschenkt.

Möge es auf seiner Reise noch vielen Menschen Trost und Hoffnung spenden und am Ende – vielleicht sogar wieder bei Ingmar ankommen.



Der Stein des Anstoßes ist zum Eckstein geworden

„Zu Weihnachten machen wir es uns richtig schön, auch wenn wir nur zu Zweit sind. Versprochen!“ Das hatte sie ihrer kleinen 4-jährigen Tochter immer wieder auf dem Weg zum Kindergarten gesagt.

Auch, wenn das trübe Wetter und die morgendliche Dunkelheit auf das Gemüt drückten, wenn es manchmal sehr hektisch war oder schon wieder das Handy klingelte und die Einkaufsliste durch den Kopf ratterte. „Zu Weihnachten machen wir es uns richtig schön, auch wenn wir nur zu Zweit sind. Versprochen!“ „Versprochen!“, immer und immer wieder. „Versprochen!“

Doch dann trat sie am Weihnachtsmorgen im Flur barfuß auf ein kleines Legoteil. Stress und Schmerz verbanden sich. Voller Wut brüllte sie: „Jetzt räum halt endlich mal Deinen Saustall auf! Sonst kommt das Christkind nicht und es gibt auch keine Geschenke!“

Als der Schmerz etwas nachließ hörte Sie aus dem Kinderzimmer ihre kleine Tochter weinen. Sie schluchzte: „Das schaffe ich doch nie bis Weihnachten! Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht…“

In diesem Moment kamen ihr selbst die Tränen. Alle Dämme brachen. Sie nahm ihre Tochter in den Arm und musste selbst weinen. Es war so als hätte das Kind alles ausgesprochen, was da in den letzten Wochen auf ihr lastete. Sie erkannte ihre eigenen Worte darin wieder. So als hätte man ihr einen Spiegel vorgehalten. Ihr war gar nicht bewusst, wie oft sie sagte, dass Sie nicht weiß, wo ihr der Kopf steht. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr ihre Tochter den Stress wohl auch spürte und darunter litt. All den Druck, die Überforderung, die Versagensängste. Das Kind hatte sie in zwei Sätzen ausgedrückt. Und es war befreiend, dass es jetzt endlich ausgesprochen war, und, dass sie es jetzt gemeinsam herausweinen konnten.

Nach einer Weile wischte sich das Kind die Tränen von den Augen und versuchte die Mama zu trösten: „Dann machen wir es uns eben zu Zweit richtig schön auch ohne Geschenke. Ich hab Dich lieb.“

Die Mutter wischte sich auch die Tränen ab. Sie sagte: „Weißt du, ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich war so im Stress, dass ich ganz vergessen hatte, worauf es Weihnachten wirklich ankommt. Danke, dass du mich daran erinnert hast!

Weißt du, das Christkind ist in Wirklichkeit in einem richtigen Stall geboren. Da war bestimmt auch nicht alles aufgeräumt. Es musste auf Stroh liegen es hatte nicht einmal ein Kinderbettchen. Man hat ihm gerade so etwas Platz in einer Futterkrippe frei geräumt. Aber es wurde von seinen Eltern ganz doll geliebt und in seiner Liebe hat sich Gott gezeigt. Deshalb sind wir nie allein oder nur zu Zweit! Das Jesuskind ist immer füuns da. Es beschützt uns.

Komm, wir räumen jetzt nicht mehr auf! Lass uns aus den Legosteinen eine Krippe bauen.“ Und es wurde ein wunderschönes Weihnachtsfest. Die Bescherung gab es schon vor dem Gottesdienst, auf dem Heimweg Döner und den Braten einige Tage später.


Wie man mit Schokoladenweihnachtsmännern eine Weltrevolution startet…

Wenige Tage vor Weihnachten stand vor der Tür von Familie Hansen in der dritten Etage ein kleiner Schokoladenweihnachtsmann. Frau Hansen dachte erst. Das ist sicher ein Verwechslung, bestimmt für einen Nachbarn. Aber vor den Türen aller Nachbarinnen und Nachbarn standen auch Schokoweihnachtsmänner. Das ist bestimmt irgend so eine Werbung. Murmelte Herr Hansen, und schaute kaum vor seiner Zeitung hoch. Aber es war keine Marke oder kein Produkt erkennbar und ein Prospekt lag auch nicht bei. 

Auch die anderen im Haus spekulierten, von wem das anonyme Geschenk stammen könnte. Vielleicht eine kleine Aufmerksamkeit von der Hausverwaltung sagte Frau Müller im Treppenhaus zu Herrn Lehmann. Herr Lehmann winkte ab. Wenn die aufmerksam wären würden sie sich darum kümmern, dass die Klingel repariert wird, die ist schon seit Monaten kaputt. 

Nein, die Schokoladenweihnachtsmänner mussten von irgendeinem Nachbarn oder einer Nachbarin sein. Aber niemand wollte sich zu erkennen geben. Die Spannung und den detektivischen Ehrgeiz spürte man bei jeder Begegnung im Haus. Selbst Herr Schreiber, ein mürrischer alleinstehender Rentner, der sonst nur durch seine Beschwerden wegen Kinderwägen im Hausflur auffiel grüßte auf einmal freundlich und schaute noch eine Weile fragend, so als ob er im Gegenüber nach irgendeiner Reaktion oder Geste suchte, die den oder die Schenkende verriet.

Einige Tage später standen schon wieder kleine Geschenke vor der Tür. Diesmal waren es Papiertüten mit selbst gebackenen Plätzchen. Wieder ohne Absender. Anscheinend hatte jemand beschlossen, dem Beispiel zu folgen. Frau Hansen schlug vor, doch mal an den Türen zu riechen, wer die Plätzchen gebacken haben könnte, aber durch die vielen Päckchen lag der Duft im ganzen Haus. 

Frau Lehmann drängte ihren Mann: „Komm, du musst jetzt auch was kaufen, sonst denken die noch wir wären auf solche Almosen angewiesen.“ 

Auch Herr Lehmann hatte große Mühe damit sich einfach beschenken zu lassen. Also kaufte er griesgrämig die letzten Lebkuchen aus dem Laden an der Ecke um sie zu verteilen. Als er sie schließlich spät abends auf die Türschwellen legte stellte er sich vor, wie die anderen am nächsten Morgen rätseln würden. Zu gerne hätte er noch etwas an der einen oder anderen Türe gelauscht. Schon lange hatte er keinen solchen Spaß mehr gehabt.

Als Familie Dubois, die im Sommer aus Belgien eingewandert war das dritte Geschenk von der Türschwelle holte hielten sie es für einen deutschen Brauch, den Nachbarinnen und Nachbarn zu Weihnachten etwas zu schenken. Frau Dubois sagte: „Was für eine schöne Tradicion, lass uns da mitmachen.“ und wenige Tage später stand belgische Schokolade vor allen Türen. Dies hätte ein Hinweis sein können, aber da man die Dubois aufgrund ihres Akzents für Franzosen hielt und schon bald die nächsten Präsente vor den Türen standen fiel es niemandem auf. 

Das ganze Haus schien mitzumachen. Alle waren gebannt beim Schenken und raten. Mal waren schöne Weihnachtskarten in den Briefkästen, mal hingen kleine Engelsfiguren an den Türklinken und immer wieder gab es die tollsten Sorten selbstgebackener Kekse.

Das Schenken wurde geradezu zum Sport. Herr Hansen nannte es „Wichtelfieber“. Und es blieb nicht auf das Haus begrenzt. Denn selbst der kleine 10-Jährige Hansen Junior, der sonst nie zum Teilen bereit war, wenn es um Süßigkeiten ging stimmte inzwischen zu, als Frau Hansen vorschlug doch von den selbstgebackenen Keksen 10 kleine Tütchen abzupacken und sie dem Vater, der zwischen den Feiertagen arbeiten musste für die Nachbarn seiner Zweitwohnung in Frankfurt mitzugeben. Auch in Belgien ließen sich die Schwestern von Frau Dubois von diesem tollen „deutschen Brauch“ inspirieren…

Woher ich das alles weiß? Naja, neulich lag ein Schokoladenweihnachtsmann vor meiner Tür. Er trug eine Schleife mit einem Zettel, auf dem diese Geschichte stand. Die Revolution ist nicht mehr aufzuhalten…

Sebastian Keller

Ihr seid das Licht der Welt“ Mt 5,14

(C) Sebastian Keller – Die Geschichte darf (unter Angabe der Quelle) zu nicht Kommerziellen Zwecken kopiert und verschenkt werden.

Der „Fürchte dich nicht Engel“

Einmal im Jahr warteten die jungen kleinen Engel in der Engelsschule in einem großen Raum auf Ihren Abschluss. Nachdem sie viel gelernt hatten sollten sie von erfahreneren Engeln ihre Flügel verliehen bekommen und jeder Engel bekam auch – je nach seinen besonderen Gaben – einen besonderen Auftrag und eine erste Mission, bei der er zum ersten Mal Menschen begegnen und ihnen helfen sollte. 

Die Engel waren ganz aufgeregt. Würden Sie den Abschluss schaffen? Hatten sie schon genug gelernt? Würden sie ihre Flügel verliehen bekommen? Welche besondere Gabe und Mission würde man ihnen zusprechen? 

Die meisten jungen Engel waren ganz unsicher, sie fühlten sich noch gar nicht als richtige fertige Engel. Immer wieder hatten sie Zweifel und Ängste. Was ist, wenn ich gar keine richtige Gabe habe? Was ist, wenn ich noch gar nicht so weit bin, einen richtigen Auftrag zu bekommen? 

Einer der kleinen Enge rutschte immer wieder unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Ein anderer kaute aufgeregt an seinen Fingernägeln. Ein dritter lief im Zimmer auf und ab. Alle schwiegen. Ein vierter Engel war noch aufgeregter als alle anderen. Er brach plötzlich das Schweigen und sprach den Engel der hin und her lief an: „Dir ist es wichtig immer alles im Blick zu behalten. Stehst du deshalb niemals still?“ Der andere Engel blieb für einen Moment stehen. Dann schaute er zur Tür und zu dem vierten Engel. Er lächelte und seine Augen begannen zu leuchten. „Ja.“, antwortete er. „Ich behalte immer gerne alles im Blick und ich blicke voraus und bin immer gerne gut vorbereitet.“ Er erzählte, von seiner guten Beobachtungsgabe und davon, dass es sein Traum sei ein richtig guter Schutzengel zu werden. Der vierte Engel hörte zu und nickte. Und während der andere Engel redete wurde er viel ruhiger und war sich plötzlich sicher, dass er einmal ein guter Schutzengel werden würde. Wenig später sprach der vierte Engel den kleinen Engel an, der an seinen Fingernägeln kaute: „Das sieht doch nicht so schön aus, wenn du an den Nägeln kaust. Eigentlich ist dir doch so etwas wichtig. 

Da nahm dieser die Finger vom Mund, schaute auf seine Hände und auf seine Kleidung und wieder zurück zu dem vierten Engel und antwortete: „Ja, eigentlich hast du recht. Mir ist es ganz wichtig, dass alles richtig schön ist. Ich freue mich immer an schönen Dingen. In der Engelsschule habe ich am liebsten gemalt und gestaltet. Ich liebe Blumen und ich habe schon so viel gehört davon, wie Menschen Kirchen und Altäre schmücken. Ich würde so gerne Menschen inspirieren und mich mit ihnen an allen schönen Dingen freuen.“ Der kleine Engel fing begeistert an von wunderschönen Farben und Formen zu erzählen, er brauchte dabei seine Hände zum Zeigen und Gestikulieren. Man merkte ihm an, wie die Aufregung seiner Begeisterung gewichen war. Und jeder konnte sehen, dass er einmal ein sehr guter Blumen- und Gestaltungsengel werden würde. 

Danach sah der vierte Engel den Engel an, der so unruhig auf dem Stuhl umher rutschte. Er begann zu der leicht wippenden Bewegung einen Takt zu klopfen. Da wippte der andere Engel um so mehr im Takt. Er fing an mit dem Fingern zu schnipsen und zu singen. Aus dem unruhigen Wippen wurde ein sicherer und gezielter Rhythmus. Der Engel sang dazu mit sicherer Stimme und niemand im Raum hatte noch irgendeinen Zweifel, dass er einmal als Chorengel eine starke stimme in einem Engelschor werden würde. 

Die Stimmung im Raum änderte sich. Die Angst wich und die Engel waren auf einmal voller Vorfreude auf ihre Flügel und ihre ersten Aufträge. 

Nur der vierte Engel wurde ganz traurig. Er sagte: Jeder von Euch hat eine besondere Gabe, aber ich? Ich kann nicht singen und auch nicht besonders gut Wache halten. Ich kann nicht malen. Es gibt gar nichts, wofür man mir Flügel verleihen könnte oder womit man mich beauftragen könnte. Ihr seid alle so begabt und so stark und, was soll ich tun? Er senkte traurig den Kopf. 

Da setzte sich der kleine Schutzengel zu ihm und sagte: „Ich pass auf dich auf.“, der Blumenengel schenkte ihm seine schönste Blume und der Chorengel sang ihm sein schönstes Lied. Aber es half nichts, er wollte sich nicht trösten lassen. Er konnte seine besondere Gabe nicht erkennen. 

Da kam einer der Älteren Engel herein. Er richtete den kleinen Engel auf, stellte ihn vor einen Spiegel und verlieh im die Flügel. „Schau genau hin!“, sagte er. Du hast die anderen getröstet, hast ihre Gaben erkannt, ihnen zugehört und hast ihnen die Angst genommen. Deine besondere Gabe ist das Allerwichtigste, was die Menschen immer wieder brauchen. Du sollst zu den Menschen gehen und ihnen die Angst nehmen. Du sollst ihr Vertrauen in Gott und in die Gaben, die er ihnen gegeben hat wieder herstellen. Du sollst ihnen Mut machen füreinander und für andere da zu sein. Du sollst der „Fürchte-dich-nicht-Engel“ sein. 

Der kleine Engel war überglücklich. Er spürte die Kraft, die Gott in ihn und in die Worte „Fürchte dich nicht!“ hinein gelegt hatte. Und er freute sich auf seinen (ersten) Auftrag. 

Ich weiß nicht, wie es in einer Engelsschule wirklich zugeht und, ob der Engel, der zu Maria und den Hirten einst sagte „Fürchtet euch nicht!“ wirklich so zu seinem Auftrag gekommen ist. Aber ich weiß, dass Gott uns auch zuspricht, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen. Ich weiß, dass Gott auch uns besondere Gaben schenkt, die uns helfen füreinander da zu sein. Auch wir können für andere zu Engeln werden. 

Welche Gaben beflügeln dich? Kannst du Menschen mit Bildern trösten oder mit Liedern? Kannst du Menschen beschützen oder ihnen die Angst nehmen? Hast du dich richtigen Worte oder kannst du gut zuhören? Schau in den Spiegel, was beflügelt dich? 

Bekenntnis eines Leidenden

Mein Name ist Simon von K. Sie sagen, ich habe ein Kreuz zutragen. Sie sagen, ich sei ein „Held des Alltags“ und rühmenmeine Tapferkeit. Dabei habe ich es mir nicht ausgesucht.Mich hat niemand gefragt. Ich wäre gerne wie sie geblieben.Einer der aus sicherer Distanz zuschaut. Einer, der wegschauenkann und weglaufen, wenn es zu viel wird.Sie bewundern mich, heißt es. Sie könnten das ja nicht. Ja,Anerkennung kann manchmal sehr gut tun, aber oft kommtbei mir eher an: „Ich bin froh, nicht an deiner Stelle zu sein.“Das macht einsam. Ich habe mich nicht freiwillig gemeldetdiese Last zu tragen. Ich habe mich oft gefragt: „Warum ich?Ich war doch früher auch wie sie. Was unterscheidet michvon ihnen?“ Ich fühle keine Stärke. Ich fühle mich schwächerals vorher.Sie sagen, sie finden keine Worte. Viele bleiben weg. Auchich weiß oft nicht, was ich sagen soll. Ich kann vieles nichtin Worte fassen. Ich will auch niemanden belasten oder verschreckenmit meinem Schmerz. Es braucht viel Vertrauen,ein Gegenüber zu finden mit dem man das Unaussprechlicheausschweigen, aushalten kann.Sie wünschen mir „Viel Kraft“, wenn sie gehen, dabei wäreihr Dasein meine Stärke gewesen.Sie wünschen mir „Alles Gute“ und fragen, wie es mir geht.Ich sehe die Enttäuschung in ihren Augen, wenn ich nichtsGutes zu berichten weiß.Sie sagen, ich müsse jetzt durchhalten und ich hätte es dochschon so weit geschafft. Ich aber möchte manchmal alles vonmir werfen. Ich denke manchmal, jeder Ausweg wäre besser,als nur ein einziger weiterer Schritt nach vorn.Nein, ich hege keinen Groll. Ich war früher wie sie. Und, beiGott, ich wäre es gerne wieder. Ich habe auch nicht resigniert.Ich bin nicht ohne Hoffnung, nicht ohne Trost. Es gibt einenGedanken, an dem ich mich festhalte: Am Ende ist es SEINKreuz. 

Sebastian Keller

Und als sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen aus Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, dass er ihm sein Kreuz trug. (Mt 27, 32)

Cruz de Ferro, „Eisenkreuz“, so heißt dieser Ort am Jakobsweg,

einem der bekanntesten Pilgerwege der Welt. Das Kreuz

steht in einem Steinhaufen, der ständig vergrößert wird. Die

Pilger*innen legen hier symbolisch Steine und Lasten ab, die

sie mitgebracht und zum Teil über hunderte von Kilometern

auf dem Weg getragen haben. Neben Steinen finden sich hier

auch andere Symbole: Briefe und Bilder von kranken oder

verstorbenen Menschen, Zettel mit Gebeten, Gegenstände,

auch Kreuze die für die Menschen Leid und Lasten symbolisieren.

Alles wird hier am Kreuz abgelegt.

Mein Schönstes Geschenk

Ein Beitrag zu @Hoffnung_im_Advent auf Instagram

Das schönste 

Geschenk

Eine Geschichte von Sebastian Keller

Großvater war schon sehr alt. Er begann langsam vergesslich zu werden. Er verwechselte die Namen der Enkel immer wieder. 

Er wurde oft belächelt, wenn er seltsame Sachen erzählte. Weil er auch nicht mehr so gut hörte und vieles falsch verstand hatte sich die ganze Familie daran gewöhnt nicht alles Ernst zu nehmen, was er so sagte. 

Aber an einen Weihnachtstag kann ich mich erinnern, da lachte niemand. Der Großvater hatte die ganze Familie zu sich gebeten. Er wirkte sehr ernst, aber auch irgendwie gelöst und und ruhig. 

„Heute will ich Euch vom schönsten Geschenk erzählen, dass ich je bekommen habe und ich will es an Euch weiter geben, begann er.

Wir überlegten, ob es wohl seine Taschenuhr, seine Standuhr oder die große 5 Stöckige Weihnachtspyramide sein könnte. 

Doch er holte eine rostige kleine Blechdose hervor. „Diese Dose habe ich von meinem Großvater bekommen und er hat mir ihr Geheimnis verraten. So will ich es auch mit Euch tun. Mit etwas zittrigen Händen öffnete er die Dose. In ihr war eine Hand voll Strohsterne und ein kleiner vergilbter Zettel, wohl eilig herausgerissen aus einem Kalender. Darauf hatte offenbar jemand sehr hastig einige Sätze mitgeschrieben. Der Großvater faltete den Zettel behutsam auseinander, dann setzte er seine Lesebrille auf und begann zu lesen. Dabei schaute er den abgegriffenen Zettel kaum an. Die Worte schienen viel mehr in seinem Kopf, ja in seinem Herzen eingebrannt zu sein, so trug er sie vor. Er hatte sie viele Jahre zuvor aufgeschrieben und wohl schon oft wieder gelesen. „Diese Sterne, mein Junge, sind keine gewöhnlichen Strohsterne. Sie sind schon seit Generationen weiter gegeben worden. Einer von ihnen ist ein ganz besonderer Stern, der ganz besondere Kräfte in sich birgt. Es heißt, dass er Menschen helfen könne ihr Lebensglück zu finden. Du kennst doch die Weihnachtsgeschichte, dass unser Herr Jesus Christus in einem Stall geboren wurde und in eine Krippe gelegt. Später kamen Hirten zu Besuch, ganz arme Leute. Sie hatten selbst kaum genug, um über den Winter zu kommen und sie verschenkten ihre letzte Habe, weil sie in dem neu geborenen Kind ihren Gott und Retter erkannten. Josef aber wollte sie nicht einfach gehen lassen. Er wollte ihnen auch ein Zeichen der Hoffnung mitgeben. Vielleicht haben ihn einige Sterndeuter auf die Idee gebracht. Er formte aus dem Stroh in dem Jesus gelegen hatte kleine Strohsterne und gab sie den Hirten mit. 

Stell dir das mal vor. Ein Stern aus dem Stroh, in dem tatsächlich Jesus Christus als Kind gelegen hat. Man sagt, dass dieser Stern besondere Kräfte habe, und, dass wer ihn erkennt ein Leben in Glück und Hoffnung gewinnen könnte. Leider sind die Sterne durcheinander geraten. Aber einer dieser Sterne in dieser Büchse ist der Echte. So übergebe ich Dir heute die ganze Dose. Gib gut acht, dass Du den richtigen nicht verlierst.“ Darauf hin legte der Großvater den Zettel weg. Und wir starrten auf die Strohsterne. Welcher mochte nur der Originale, der Richtige sein? Der Großvater legte die Sterne einzeln auf den Tisch. Einer dieser Sterne, so heißt es gäbe die Fähigkeit glücklich zu werden, Weisheit und inneren Reichtum zu erlangen. Welcher mag es wohl sein? 

Welchen hat Josef wohl damals für die Hirten gemacht? 

Der Großvater lehnte sich zurück und sah zu, wie unser Interesse an den Sternen wuchs. Sicher ist es der flüchtig gebundene. Josef hat sicher keine Zeit gehabt ihn perfekt zu machen, bevor die Hirten wieder zurück mussten. Er sieht aus, wie ein erster Versuch. Oder es ist der besonders schöne, der schon so wertvoll und liebevoll gemacht aussieht. Oder es ist der mit den abgeknickten Ecken? 

Irgendwie muss der Stern ja auch schon sehr alt sein. Wie soll er die vielen Jahrhunderte ohne Schaden überstanden haben? 

Unter uns begann ein wildes Raten.

Der Großvater mischte indessen unauffällig einige Herztropfen in seinen Rotwein und fuhr dann gemächlich aber vergnügt fort. 

„So einfach ist es nicht, den richtigen Stern herauszufinden. Das ist wieder eine eigene Geschichte, ach was eine Sammlung von Geschichten – größer als diese Sammlung von Sternen. Auf jeden Fall kann ich Euch sagen, dass der Stern mir geholfen hat, mein Glück zu finden. Ihr wisst, ich habe Krieg, Hunger und Vertreibung erlebt. Ich habe knappe und schwierige Zeiten überstehen müssen und manchmal war da nicht viel – außer den Strohsternen. Es gab immer wieder Momente, wo ich sie hervor geholt habe. Ich habe den Zettel gelesen, den ich mitgeschrieben hatte, als mein Großvater mir die Sterne übergab. In diesen Momenten musste ich immer wieder daran denken in welchen schwierigen und knappen Verhältnissen doch Jesus Christus unser Herr groß geworden ist. Egal wie klein man angefangen hat, man kann doch großes bewegen. Und wenn der Allergrößte und Höchste sich nicht scheut, auf Stroh zu liegen, warum sollte ich mich dann beklagen? Und immer, wenn ich die Kiste mit den Sternen wieder schloss, wurde ich dankbar für das Essen und Trinken, auch wenn es knapp sein mochte und für ein sicheres Bett, auch wenn kaum Platz war. Man braucht meist weniger, als man denkt. Und wenn man erst daran denkt, was man wirklich braucht kann auch die Angst schwinden zu kurz zu kommen. Mir hat das immer wieder Vertrauen und neue Kraft gegeben. Gerade auch in knappen und schwierigen Zeiten kann sich das Glück verstecken. Da können Freundschaften wachsen und vieles Mehr. Die Sterne haben mir oft die Augen dafür geöffnet.“ „Welcher ist denn nun der richtige Stern?“ fragen wir ungeduldig. 

Der Großvater setzte seine Lesebrille wieder ab, so als wollte er etwas erklären, dass nirgendwo geschrieben steht, wofür es tiefe eigene Lebenserfahrung braucht. 

„Wisst Ihr“, fuhr er fort, „Alle diese Sterne sind aus gewöhnlichem Stroh. Man könnte auch die Stecknadel im Heuhaufen oder den Strohstern in der Heukiste suchen. Das Geheimnis ist, dass man niemals wissen kann welcher Stern der Richtige ist. Also muss man sie alle bewahren und wertschätzen wie den Einen ganz besonderen.

Die mit den abgeknickten Ecken, die Flüchtig gebundenen und die besonders schönen. Im Alltag kann jeder Tag dein glücklichster Tag im Leben sein. Jeden Tag kann dir deine spätere Frau, dein bester Freund, oder gar Gott selbst begegnen. Im flüchtigen Alltag, in schwierigen und geknickten Zeiten oder in besonders schönen Phasen. Du musst sie alle annehmen und fest halten. Jeder Moment kann der Echte sein und jeder noch so gewöhnlich aussehende Augenblick birgt vielleicht eine besondere Gottesbegegnung. Alle diese Strohsterne haben mich gelehrt dies zu erkennen.

Am Ende ist der Strohstern – so wie der große Stern, der die Sterndeuter leitete nur dann etwas wert, wenn er uns zum Kind, zu Jesus Christus unserem Herrn führt. Darin liegt alles Glück, alle Weisheit und Erkenntnis.“

Ich glaube Du kennst diese Momente, wenn der Alltag zu grau, die Sorgen zu schwer und die Hoffnung zu klein werden. Dann ist es wohl wieder Zeit für einen Strohstern.